Gefühlt gibt es mittlerweile zu jedem Thema und für jede Zielgruppe einen Podcast. Mit dafür verantwortlich ist Corporate Podcasting, also der Umstand, dass Unternehmen erkannt haben, wie gut sich Podcasts als Marketing-Tool einsetzen lassen. Wäre ja auch schön blöd, sich diese Chance entgehen zu lassen – immerhin steigt die Zahl der Podcast-Nutzer*innen von Jahr zu Jahr kräftig an.
Auch ganz spezielle und/oder eigentlich schwer zu fassende Zielgruppen lassen sich heute mit Podcasts gut erreichen. Bestes Beispiel: Ă„rzt*innen und anderes medizinisches Fachpersonal. Diese Personengruppe ist wiederum insbesondere fĂĽr Pharma-Unternehmen von Relevanz.
Zeit für Podcasts – so erreicht man medizinisches Fachpersonal
Ärzt*innen, Pflegekräfte und Co. haben berufsbedingt nur sehr wenig Zeit, sich zumindest in gewissen Abständen oder gar regelmäßig über Neuigkeiten aus der Pharma-Branche zu informieren – laut Erhebungen des Zi-Praxis-Panels arbeitet eine Vertragsärztin immerhin rund 48 Stunden pro Woche. Podcasts bieten – bislang weitestgehend ungenutztes – Potenzial, diese vielbeschäftigte Personengruppe zu erreichen und aktuellen Content zu liefern, der auch tatsächlich ankommt.
Ob auf dem Weg zum Hausbesuch, in die Klinik, in die Praxis oder nach Feierabend auf dem heimischen Sofa – die aktuelle Podcast-Episode ist auf dem Smartphone schnell heruntergeladen und abspielbereit. So ganz nebenbei erfährt die Fachperson dadurch alles Relevante, was die Medizinwelt aktuell zu bieten hat. Wenn der Podcast dann auch noch leicht verdaulich und unterhaltsam gestaltet ist – umso besser.
Beispiele fĂĽr erfolgreiche Pharma-Podcasts sind unter anderem:
- Dermafunk – ein medizinischer Fachpodcast zu dermatologischen Themen für Ärzt*innen. Produziert wird er vom Basler Biotechnologie- und Pharmaunternehmen Novartis.
- Nervennahrung – ein Podcast vom größten Pharmaunternehmen der Welt, Roche, der sich an Neurolog*innen richtet. Er berichtet über die gesamte Bandbreite der Neuroscience.
- Merck Cast – ein Gesundheitspodcast des Chemie- und Pharmaunternehmens Merck, der für Ärzt*innen und Laien gleichermaßen interessant ist. Behandelt werden die vier Themenfelder Gesundheit, Kardiologie, chronisch-entzündliche Darmerkrankungen und Diabetes.
Warum eigentlich Pharma-Podcasts?
Was bringt es einem Pharma-Unternehmen ganz konkret, einen eigenen Podcast auf die Beine zu stellen? Jeder Firma ist der Aufbau von starken Kundenbeziehungen sowie das Schaffen von Vertrauen ein wesentliches Anliegen – natürlich auch Pharma-Unternehmen. Daher sollten auch sie ihrer Marke ein Gesicht geben –bzw. eine Stimme. Gerade Jüngere lassen sich mit Podcasts optimal erreichen: 40 Prozent der deutschen Podcast-Hörer*innen sind zwischen 30 und 49 Jahre alt.
Ist der Podcast gut gemacht und glänzt durch fachliche Expertise, stärkt er das Image des produzierenden Pharma-Unternehmens nachhaltig. Es wird zur Quelle für neue und ansprechend aufbereitete Informationen. Und weil Pharma-Podcasts heute noch nicht weit verbreitet sind, sind sie eine riesige Chance, sich von der Konkurrenz abzuheben und seiner Zielgruppe einen zusätzlichen Kontaktpunkt zum Unternehmen zur Verfügung zu stellen.
Produktion und Verbreitung eines Pharma-Podcasts
Es existieren bereits einige Studien und Umfragen, in denen ermittelt wurde, in welchen zeitlichen Abständen und in welcher Länge sich Ärzt*innen einen Podcast wünschen. Rund ein Drittel aller befragten Mediziner*innen gibt an, bereits Podcasts zu nutzen, ein weiteres Drittel steht diesem Medium zumindest aufgeschlossen gegenüber. Der weitaus größte Teil aller Ärzte bevorzugt kurze Podcasts von bis zu zehn Minuten Länge in einem wöchentlichen Rhythmus.
Was ergibt sich aus diesen Zahlen? Der Produktionsaufwand für einen Pharma-Podcast kann sich in Grenzen halten – es muss hierfür keine Vollzeit-Redaktion eingerichtet werden. Mit nur wenigen Wochenstunden für die Recherche und die Aufbereitung von Themen lässt sich bereits ein reichweitenstarker Podcast auf den Weg bringen. Eine medizinische Fachperson am Mikro, die sich auf dem gewählten Themengebiet bestens auskennt, ist ein großes Plus. Mindestens jedoch sollten in schöner Regelmäßigkeit Mediziner*innen und Forscher*innen via Interview oder Talkrunde zu Wort kommen.
Profi-Tipp: Werden im Podcast Studien(ergebnisse) erwähnt, sollten diese in den Shownotes verlinkt werden. So können die Hörer*innen die Quellen prüfen und für ihre eigene Forschung verwenden.
Fazit: Pharma-Podcasts bieten ungenutztes Potenzial
Ein eigener Podcast eines zukunftsorientierten Pharma-Unternehmens ist ein sinnvoller Bestandteil des Marketings und der Kommunikationsstrategie. Nicht nur Ärzt*innen, sondern auch Apotheker*innen, Wissenschaftler*innen, Pharmareferent*innen und Investor*innen können über einen zielgerichteten Podcast sehr gut angesprochen werden. Nicht zuletzt eignen sie sich auch für das Employer Branding: wer junge Nachwuchskräfte von seinem Betrieb überzeugen möchte, fährt mit einem Podcast genau richtig.